Zum Film
Konnte man ein guter, gar überragender Schriftsteller sein und sich dennoch mit dem nationalsozialistischen Regime arrangieren? Der Dokumentarfilm JEDER SCHREIBT FÜR SICH ALLEIN nähert sich den zwischen 1933 und 1945 in Deutschland gebliebenen Schriftsteller*innen Gottfried Benn, Erich Kästner, Hans Fallada, Jochen Klepper, Ina Seidel und Will Vesper und geht der Frage nach, welche Haltung sie dem Nationalsozialismus gegenüber in ihrem Schreiben, Denken und Empfinden entwickelten. Wie steht dieses Verhalten im Kontrast und Konflikt mit bekannten Exilautoren wie den Manns und wie lassen sich die gelebten Widersprüche von damals heute in Einklang bringen mit dem weltweiten Ruhm dieser Autor*innen? Ein filmischer Essay über das komplexe Verhältnis zwischen Kunst und politischem Handeln.
JEDER SCHREIBT FÃœR SICH ALLEIN
Mit Anatol Regnier, Florian Illies, Géraldine Mercier, Albert von Schirnding, Christoph Stölzl, Henrike Stolze, Günter Rohrbach, Gabriele von Arnim, Julia Voss und Willy Kristen, Wndelin Neubert, Carlo Paulus, Simon Strauß, Clemens von Lucius, Lena Winter
Sprecher: Dominik Graf, Jeanette Hain, Philipp Moog, Martin Umbach
Szenenbild: Claus Jürgen Pfeiffer
Kostümbild: Dorothee Hohndorf
Maskenbild: Sarah Huzel
Mischung & Tongestaltung: Johannes Kunz, Julian Gropp
Schnitt: Claudia Wolscht
Kamera: Florian Mag, Markus Schindler, Niclas Reed Middleton, Pierre Nativel, Sven Jakob-Engelmann
Archivklärung: Bianca Döring
Herstellungsleitung: Axelle Hourrier
Produktionskoordination: Katrin Jochimsen
Drehbuch: Anatol Regnier, Dominik Graf, Constantin Lieb
Redaktion: Rolf Bergmann, Carolin Mayer
Produzent & Co-Regie: Felix von Boehm
Regie: Domink Graf
Eine LUPA FILM Produktion in Ko-Produktion mit RBB in Zusammenarbeit mit ARTE
Im Verleih der Piffl Medien
Pressestimmen
„Ein großer Film, schön und extrem schmerz¬haft, ein Stich ins Herz unserer derzei¬tigen deutschen Debatten und Probleme … Es ist ein Film, der von Kompro¬missen und von Oppor¬tu-nismus, von mora¬li¬schen Abgründen und Empa¬thie¬lo¬sig¬keit handelt, von Verhal¬tens¬lehren der Kälte und der Wärme, von Bücher¬ver¬bren¬nungen und Arran¬ge¬ments. Es ist ein Film, der Linien zieht zu unseren eigenen Verhält¬nissen, zum Tota¬li¬ta¬rismus der Gegenwart – und zwar dem in den west¬li¬chen Demo¬kra¬tien – und zum Terro¬rismus der jüngeren Vergan¬gen¬heit, von Willi Vesper zu Bernhard Vesper, dem Mann von Gudrun Ensslin, der Linien zieht von Gottfried Benn zu Günter Rohrbach, von Erich Kästner zu Dominik Graf selber, zu unseren Eltern und Gro߬el¬tern und unserer eigenen Zukunft.“
Cinema Moralia, Rüdiger Suchsland