Weisse Raben
Ein Film von von Johann Feindt/Tamara Trampe,
Kamera: Johann Feindt, Montage: Stephan Krumbiegel, Ton: Paul
Oberle, Produzent: Thomas Kufus
Eine Produktion der zero film in Koproduktion mit ZDF in Zusammenarbeit
mit ARTE gefördert von der Filmstiftung NRW im Rahmen des
Gerd-Ruge-Projektstipendiums; im Verlauf von Piffl Medien
Dok, D, 2005, 92. Min, 16:9, Farbe, Start 24. November 2005
Kurzinhalt
Petja und Kiril melden sich - gerade 18 Jahre
alt - freiwillig zum Einsatz an der tschetschenischen Front.
Die Krankenschwester Katja arbeitet in einem Lazarett im Kriegsgebiet.
Keiner von ihnen kehrt zurück, wie er ging. An Leib und
Seele verkrüppelt, allein gelassen mit ihren Erfahrungen
von Verstümmelungen, Folter und Tod.
Über einen Zeitraum von drei Jahren beobachten
Johann Feindt und Tamara Trampe wie die Heimgekehrten versuchen,
sich in einer Gesellschaft wieder zurechtzufinden, die den
Krieg verdrängt. Einzig im Komitee der Soldatenmütter
Russlands finden sie und die hilflosen Eltern noch Ansprechpartner
und Gleichgesinnte.
Seit zehn Jahren herrscht Krieg in Tschetschenien.
Ein schmutziger, sinnloser Krieg. Ein Krieg des verletzten
russischen Reiches. Die politischen Machthaber sind froh, dass
der Krieg zuletzt ein neues Etikett bekommen hat: Kampf gegen
den Terrorismus. Das klingt gerecht und kommt international
besser an.
Offizieller Beitrag der 55. Internationale Filmfestspiele
Berlin, 2005 in der Sektion Panorama
Prix des Bibliothèques für Weisse
Raben - Alptraum Tschetschenien
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Filmpreis
Duisburger Filmwoche 2005, 3sat-Dokumentarfilmpreis
„Der Krieg in Tschetschenien dauert schon mehr als neun
Jahre. Über diesen Krieg wird in Russland nicht viel gesprochen,
er ist tabu. Aber in diesem Schweigen bricht er mit Macht in
das zivile Leben ein. WEISSE RABEN werden die Soldaten genannt,
die als Veteranen aus Tschetschenien zurückkommen und
als Verlierer mit ihren Erfahrungen allein gelassen werden.
Von den inneren und äußeren Zerstörungen dieser
Menschen und von den zerstörerischen Auswirkungen auf
die russische Gesellschaft erzählen Tamara Trampe und
Johann Feindt. Sie erzählen von den Müttern, deren
zerstörte Söhne bei ihnen entsorgt werden. Sie erzählen
von den Männern, die die Täter sind und nicht selten
zugleich selbst zu Opfern ihrer Tat werden. In diesen komplexen
Beziehungen von Schuld, Sühne und Verantwortung verweigern
die Autoren den Zuschauern die einfache Zuordnung. WEISSE RABEN
ist ein hochkonzentrierter und vielschichtiger Film, perfekt
in Rhythmus und Montage und von einer Eindringlichkeit, die
im Zuschauer noch lange nachwirken wird.“
(Jury-Begründung)
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Biografie Tamara Trampe
Tamara Trampe studierte Germanistik
an der Universität Rostock und begann 1967 als Kulturredakteurin
beim „Forum“. Von 1970 bis 1990 betreute sie als
Dramaturgin zahlreiche Spielfilme beim DEFA-Studio in Babelsberg.
Seit 1990 ist sie als freiberufliche Filmemacherin, Autorin
und Dramaturgin tätig und unterrichtet an verschiedenen
Filmhochschulen.
Filmografie
Dokumentarfilme als Autorin und Regisseurin
1970: Ich komme aus dem Tal (R: H.-E. Leupold)
1986: Ich war einmal ein Kind
1990: Im Glanze dieses Glückes (Gruppenarbeit zusammen mit
J. Feindt, J. Meerapfel, H. Reidemeister, D. Schumann)
1990/91: Der schwarze Kasten Co-Regie Johann Feindt)
1995: …und ich habe Cezembre erobert (R: Hannes
Schönemann)
2001: Protokoll einer Recherche - Soldaten (Co-Regie: Johann
Feindt)
Johann
Feindt und Tamara Trampe
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Biografie Johann Feindt
Johann Feindt: Geboren 1951
in Hamburg, studierte er zuerst Medizin. 1980 schloss er seine
Ausbildung an der DFFB in Berlin ab und arbeitet seither als
Kameramann, Autor und Regisseur für Fernsehproduktionen, Dokumentar-
und Spielfilme. Für seine Filme „Unversöhnliche
Erinnerungen“, „Der Versuch zu leben“ und „Der
schwarze Kasten“ erhielt er internationale Preise.
1979: Unversöhnliche Erinnerungen (Co-Regie
mit Klaus Volkenborn und Karl Siebig, Kamera)
1981: Die Hoffnung stirbt zuletzt – Lidice
1981: Der Versuch zu leben
1985: Die Kümmeltürkin geht (Regie: Jeanine Meerapfel)
1986: Joe Polowski – Ein amerikanischer Träumer (Regie:
Wolfgang Pfeiffer)
1987/88: Nachtjäger
1989: Mein Krieg (Regie: Thomas Kufus)
1990: Im Glanze dieses Glückes (Gruppenarbeit mit T.Trampe,
J. Meerapfel, H. Reidemeister, D. Schumann)
1990/91: Der schwarze Kasten (Co-Regie mit T.Trampe)
1992: Beruf Neonazi (Regie: Winfried Bohnengel)
1993/94: Wundbrand (Co-Regie mit D.Danquart)
1995: Sehe ich Deutschland in der Nacht (Regie: A. Kleinert)
1997/98: Mein Freund, der Minister
1999: Kriegssplitter - Kosovo
2001: Protokoll einer Recherche - Soldaten (Co-Regie mit Tamara
Trampe)
2002: Sebnitz – Die perfekte Story
2003: Reporter vermisst
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