Kinostart: 01.06.2020
Die Farbe der Sehnsucht
Ein Film von Thomas Riedelsheimer
Katar, Portugal, Mexiko, Japan und Deutschland sind die Orte, an denen der vielfach ausgezeichnete Regisseur und Kameramann Thomas Riedelsheimer "Die Farbe der Sehnsucht" sucht. Mit großen Bildern, Musik, Gedichten und acht berührenden Geschichten über Liebe, Heimat, Hoffnung, Natur und Freiheit erzählt er von der Tragik und der Freude, Mensch zu sein.
Zum Film
Jetzt, mit 40 Jahren will Layla in Katar endlich leben. Sie will ihre Kleider wegwerfen, will fühlen, riechen, berühren, ihre Haare im Wind wehen lassen und sich einen roten Schmetterling tätowieren lassen. Als muslimische Frau in einer schillernden, surrealen Stadt zwischen Wüste und Meer.
Dona Mingas, 50, lebt in Kova da Moura, einem Einwandererviertel in Lissabon. Mit 19 hat sie die Kapverden verlassen, zwei Töchter, die jüngste gerade mal 9 Monate alt blieben zurück. Minnas ist zufrieden, aber insgeheim will sie eines Tages zurück. Anders Tazy, der junge Grafitti Sprayer ist im Viertel, das er liebevoll Ghetto nennt geboren. Sein Viertel, sein Leben. Er will nicht zurück, obwohl er als „Black“ in Portugal nicht akzeptiert ist. Und das Ghetto ist ein schwieriger Ort.
Julius hat gerade Abitur in München gemacht. Ein sensibler junger Mann, wie ein aus einer fernen Zeit - dem „Sturm und Drang“. Julius leidet an der Welt, will sie verbessern, mit seiner Musik. Er tut sich schwer seinen Platz zu finden.
Tada-San wohnt in Kamagasaki, einem Obdachlosenviertel mitten in der Hightechwelt von Osaka in Japan. Tausende leben hier, am Rand der Gesellschaft die sie nicht mehr braucht. Aber Tata-San kämpft, auch mit Gedichten. Die schreibt er bei Kanayo Ueda, einer zierlichen, charmanten Frau, die den Cocoroom betreibt, ein Cafe für die Mittellosen und Gestrandeten. Sie setzt auf die Kraft der Worte und versucht den Menschen zu ihrer Stimme zu verhelfen.
„Ich gehöre dem Ozean“ sagt Alfredo, ein kubanischer Taucher und Kameramann, der in La Paz, Mexiko gestrandet ist. Er liebt das Meer, seine Bewohner und die Verbundenheit die er in der stillen Weite unter Wasser empfindet über alles - über fast alles, denn nach einer jahrelangen unglücklichen Liebe hat er sich nun unsterblich in Liisa verliebt. Und wie alles was Alfredo macht,
liebt er auch mit aller Leidenschaft, 72 Stunden am Tag.
Sie ansprechen, ihnen Gehör schenken, sie daran hindern von den Klippen in die Tiefe zu springen. Der pensionierte Polizist Shige-San hat sich das zur Aufgabe gemacht, weil er es nicht mehr ertragen konnte, dass die Gesellschaft die vielen Selbstmorde in Tojinbo, Japan einfach hinnimmt. Weil offenbar niemand die Verzweiflung und Sehnsüchte der Menschen ernst nimmt.